Grundschule Daubitz

Sicher interessiert euch,

warum unsere Schule den Namen „Gerhart Hauptmann“ trägt.

Wir wollen euch diesen Schriftsteller kurz vorstellen:

 

Gerhart Hauptmann wurde 1862 in dem kleinen Kurort Obersalzbrunn in Schlesien geboren.

Gedichte schreiben, Geschichten erzählen, das konnte er gut. Aber in die Schule zum Lernen ging er nicht so gern. Nach der Schulzeit begann er seine Lehre auf einem Bauernhof und arbeitete später auch dort. Hier hatte er Zeit zum Nachdenken, zum Träumen und auch zum Malen.

Gerhart erkannte, dass er lieber etwas mit Kunst zu tun haben wollte. Also mit Malen, Bildhauen, Dichten, Erzählen und mit den Menschen. Er beobachtete sie gern und machte sich Notizen. Dann teilte er seinem Vater seinen Entschluss mit, wieder nach Breslau zu gehen um dort Kunst zu studieren.

Mancher Vater hätte sich über einen Sohn geärgert, der wie Gerhart auf der Schule und in der Lehre keinen Erfolg hatte, aber der alte Hauptmann sagte seinem Sohn etwas Wichtiges, das ihm sehr geholfen hat. Er sagte, dass man ein Ziel haben muss und wenn Gerhart eben nicht körperlich arbeiten kann, sondern mit seiner Phantasie etwas zu tun haben will, so muss er unerschütterlich daran glauben, dass er eines Tages Künstler wird. Gerhart begriff irgendwann, dass er ein Dichter, ein Erzähler ist.

Später hat er Mary Thienemann geheiratet, eine reiche Frau. Die Hauptmanns und ihre drei Söhne wohnten einmal auf dem Lande, dann wieder in großen Städten wie Dresden und Berlin, aber immer, egal wo er war, studierte Gerhart das Leben der Leute und schrieb seine Bücher darüber. Er schrieb zum Beispiel über einen Bahnwärter, einen Segelmacher oder einen Fuhrmann. Dabei beobachtete er nicht nur die Menschen, sondern auch deren Umgebung so genau, dass man beim Lesen dachte, man lebe mitten unter diesen Menschen. Wenn in einer Geschichte Erbsensuppe gekocht wird, meint man, man könnte die Suppe schon riechen, wie in Wirklichkeit. Gerhart Hauptmann hat erfahren, dass die Menschen so sind, wie ihre Umgebung. Auch zu Gerhart Hauptmanns Zeit, gegen Ende des letzten Jahrhunderts, gab es viele arme Menschen die schwer arbeiten mussten und dafür wenig Lohn bekamen. Sie wurden von ihren Arbeitgebern ausgebeutet und verzweifelten daran. In seinem Schauspiel „Die Weber“ zeigt Gerhart Hauptmann den Kampf zwischen den reichen Fabrikbesitzern und den armen Arbeitern. DasTraurige dabei ist, dass sich an dem Leben der hungernden Weber dadurch nichts änderte.

Am wohlsten hat sich Gerhart Hauptmann aber immer in seiner Heimat in Schlesien gefühlt. Dorthin hat er sich auch zurückgezogen. Er wohnte zuletzt in einem kleinen Ort namens Agnetendorf. Mit seiner ersten Frau hat er sich nicht mehr sehr gut verstanden. Sie trennten sich. Dann hat er zum zweiten Mal geheiratet und mit seiner Frau noch einen Sohn bekommen. In dieser Zeit war er schon sehr berühmt, nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt. Man hat ihm sogar 1912 den Nobelpreis verliehen. Schon damals hießen viele Schulen „Gerhart-Hauptmann-Schule“. Schlimm war dann die letzte Zeit vor seinem Tod in Schlesien. Es tobte der zweite Weltkrieg. Die Schlesier mussten fliehen. In der Angst, aus seiner Heimat vertrieben zu werden, starb Gerhart Hauptmann 1946 in Agnetendorf. Er wurde auf Hiddensee, einer kleinen Ostseeinsel begraben. Wenn ihr seine Bücher lest, dann denkt daran, was der Dichter sich vorgenommen hatte. Er wollte nichts anderes als den Menschen wichtig nehmen.

Vielleicht könnt ihr ihn dann besser verstehen und begreifen, warum eine Schule „Gerhart-Hauptmann-Schule“ heißt.

 

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